In diesem Jahr traute sich die NF2-Gruppe erstmals in ein unbekanntes Abenteuer. Nach 28 Treffen in Mücke (Hessen) ging es diesmal ins Rheintal. Wir wollten einen zentralen Ort finden mit möglichst wenig Barrieren.
In einem kleinen Ort namens Oberwesel verbrachten wir fünf wunderschön organisierte Tage. Der erste gemeinsame Ausflug am Donnerstag ging auf ein Schiff, von welchem wir entspannt vom Deck aus die atemberaubende Rheinkulisse rund um die berühmte Loreley an uns vorbeiziehen ließen.
Am Abend nahm uns Nachtwächter Hermann Josef Ferdinand Schuck, kurz “Joe” mit einer liebevoll vorbereiteten Präsentation und großem Engagement mit durch die Geschichte Oberwesels. Am Ende wurde er mit vielen Fragen gelöchert. Später saßen wir noch bei Cocktails und Wein beisammen und ließen den Abend ausklingen.
Der Freitag diente zunächst der Bildung. In einem Gebärden-Workshop durften wir alle eintauchen in die Vielfalt der Gebärdensprache, für jedes Level gab es eine Gruppe und so kamen alle auf ihre Kosten.
Den freien Nachmittag bei drückender Hitze verbrachten die meisten mit einem Eiskaffee an der Bar, im Schwimmbad oder machten “Siesta”, denn abends erwartete uns noch ein Highlight: Anja Staudt vom Sektmuseum in Koblenz hielt für uns einen spannenden Vortrag über Sekt – von der Traubenzucht über die Herstellung bis hin zum Verkorken. Dass wir parallel zur Erzählung drei verschiedene Sorten des Sekts probieren konnten, rundete den Abend ab.
Die absolut barrierefreien Tage wurden im Koblenzer Altstadt-Express bei unserem Samstagsausflug deutlich. Liebevoll bereitete die Orga eine Transkription der Lautsprecher-Durchsagen vor, sogar Gebärdendolmetscher wurden in den Waggons platziert. Aus dem Staunen kamen wir nicht mehr heraus, als wir mit der Seilbahn hoch zur Festung Ehrenbreitstein fuhren und bei sengender Hitze den Ausblick genießen durften. Abkühlen konnte sich danach, wer wollte, im Pool der Jugendherberge.
Zwischen all den tollen Angeboten war aber das Wertvollste die gemeinsame Begegnung. Die Kommunikation wurde für uns alle zur Entspannung, ob klassisch mit Stift und Zettel, mit Spracherkennung, Gebärden und notfalls Händen und Füßen entstand mal wieder ein Klima, in dem alle teilnehmen und sich wohlfühlen konnten.
Durch Empathie, Verständnis und absolute Normalität griff der ‘Mücke-Zauber’ mal wieder um sich und die Seelen baumelten vergnügt, spätestens beim traditionellen Grillabend am Samstag, an dem wir bei sommerlichen Temperaturen bis spät in die Nacht zusammensaßen.
Ob alte Hasen oder Frischlinge – schon bald wurden wir Eins und schnell haben wir gemerkt, dass weniger der Ort für unserer Treffen eine Rolle spielt, sondern vielmehr der Spirit, den diese Treffen hervorbringen. Auf zum nächsten Jahr in Mücke zum 30. Jubiläum!
Fez und Delia